Mein Camino 2017
Im letzten Jahr fand ich leider keine Zeit für eine Tour. Ich bedauere das sehr. Das Camino-Fieber hat mich wieder gepackt. Ich kann es kaum erwarten wieder los zu kommen. Ich besuche immer noch Spanisch Kurse bei der VHS, die mir viel Spaß machen. Ich plane ab Mitte Juli den Canino Frances zu gehen.
Ich habe mir ein eigenes Camino Shirt machen lassen und für Mitte November steht mein erster Termin für mein neues Tattoo. Ich kann also nicht bis Weihnachten in Spanien bleiben!
Es ist gerade mal 4:00 Uhr in der Frühe. Schlafen ist schon seit Stunden nicht mehr drin. Der Rucksack ist gepackt und ich bin echt gespannt, was ich dieses Mal so erlebe. Ich weiß noch nicht einmal, warum ich dieses Mal eigentlich pilgern werde, 2011 war ich für Lea unterwegs, 2015 für mich, aber warum dieses Mal im Jahr 2017? Keine Ahnung, der Weg wird es mir schon verraten! Noch eine letzte Runde durch die Wohnung, alles aus, alles zu und los geht es! 5:00 Uhr, es geht zur Straßenbahn und weiter zum Busbahnhof. Es ist noch dunkel und die paar Leute, die schon unterwegs sind, sehen noch echt verschlafen aus. Es ist schon seltsam, kaum habe ich meine Wanderstiefel an, den Rucksack auf dem Rücken will ich nur noch laufen. Am Busbahnhof ist noch nichts los. Grade mal 4 weitere Personen warten hier. Mit Monika, die mit ihrem Sohn nach San Sebastian zum Zelten will, komme ich ins Gespräch. Der Bus ist dieses Mal ein Alsa Bus (Spanisches Busunternehmen), der ordentlich und recht leise ist. Bis Köln geht es zügig voran. In Köln wird der Bus fast voll. Viele neue Fahrgäste, darunter auch Charlotte. die von Burgos aus pilgern möchte. Wir kommen ins Gespräch und tauschen unsere Facebook Kontakte aus. Der Bus fährt über Holland nach Brüssel in Belgien, wo wir einen Stopp einlegen, um die letzten Fahrgästen aufzunehmen. In unserer kleinen Runde ist der Camino das Thema Nummer eins. Auch Monika lässt sich anstecken und findet, das es eine Überlegung für die Zukunft ist.
5:45 Uhr ...die Busreise ist zu ende. Eigentlich schade, es war mit Monika und Charlotte eine tolle Runde. Ich steige mit zwei anderen als erster der aus dem Bus. Wie der Zufall will, müssen die beiden auch zur gleichen Metrostation in Irun (Spanien). Am Bahnsteig entsorge ich zunächst meine Jogginghose und meinen Pulli in der ersten Mülltonne. Im Bus war es recht kühl, aber nun will ich die Sachen nicht weiter mitschleppen. Für den Rückweg werde ich mir neue Kleidungsstücke kaufen. Mit der Metro geht es drei Stationen nach Hendaja (Frankreich). Am Bahnhof kaufe ich mir eine Fahrkarte nach Bayonne und kann gleich nach ein paar Minuten mit dem TGV losfahren. Um 8:30 Uhr bin ich in Bayonne angekommen. Hier ist es irgendwie seltsam. Überall sind Arbeiter beschäftigt Absperrgitter aufzubauen. Langsam machen die ersten Geschäfte auf und die Straßen füllen sich mit Menschen. Nach den ersten drei erfolglosen Versuchen ein Hotelzimmer zu bekommen, suche ich mir erst mal ein Café. Es ist eine doofe Idee so früh morgens ein Hotelzimmer zu suchen. Die meisten Hotels haben um diese Zeit noch zu. Der nächste Zug nach SJPDP fährt gegen 13:00 Uhr, wenn ich bis dahin kein Zimmer habe, muss ich wohl weiterfahren. Eigentlich will ich heute hier bleiben und mir endlich mal den Ort ansehen. Ich habe ja Zeit und Lust auf Neues. Die letzten Male war ich immer nur für wenige Stunden hier, um hier umzusteigen. Ich versuche zwar immer so schnell wie möglich wieder aus Frankreich raus zu kommen, aber diese Stadt gefällt mir. Auch das Wetter spielt mit, gegen 11:00 Uhr sind es schon über 25 Grad. Nach weiteren 15 Hotels, in denen ich nun kein Zimmer bekommen habe, ziehe ich wieder in Richtung Bahnhof. Man hat mir erklärt, dass am Wochenende hier eines der größten Festivals Europas stattfindet. Es werden über 1,5 Millionen Besucher erwartet und daher sind die Hotels in der Gegend bereits voll. Ich folge jedem Schild an dem Hotel oder Ähnliches steht, aber weiterhin ohne Erfolg. An der Kreuzung vor dem Bahnhof blicke ich zurück und sehe direkt hinter mir ein Hotel. Ich nutze die Chance und frage auch hier. Ich bin wohl grade mitten ins Frühstückschaos hinein geraten. Erst heißt es nein. Nachdem ich erkläre, dass ich nur ein Bett brauche, nichts Anderes, weil ich erschöpft bin, kommt der Rezeptionist auf eine Idee. Er hätte noch ein Zimmer anzubieten, aber nicht im Hotel, sondern in einem Nachtbarhaus und es gäbe da auch nur ein Bett und keinen Fernseher und so. Ich sage ihm, es ist okay, er zeigt mir das Zimmer, ich nehme es und bekomme es für Frankreichs Verhältnisse zu einem günstigen Preis. Okay, das Zimmer ist echt einfach. Es ist nur ein kleiner Raum mit einem Bett und einem Stuhl, ein Bad mit Dusche, aber alles sauber und total leise. Nach einem kleinen Schläfchen bummele ich durch die Stadt und komme langsam in Urlaubsstimmung. Am Bahnhof kaufe ich noch die Fahrkarte für morgen Früh, damit ich morgen gleich mit der ersten Bahn weiterfahren kann. Es ist schon seltsam, 2015 als ich in San Sebastian angekommen bin, fand auch ein Festival statt.
Morgens kurz nach 7:00 Uhr geht es los mit dem kleinen Bummelzug nach SJPDP. Im Zug sind kaum Leute. Ich zähle gerade mal 6 Fahrgäste mit einem Rucksack. Vor dem Bahnhof in SJPDP laufen die Meisten zum Stadtplan, ich rufe laut auf englisch: „Pilger, zum Pilgerbüro ...bitte folgen“. Es ist schon cool, wenn man sich auskennt und anderen zeigen kann, wo es lang geht. Meine Deutschlandfahne am Rucksack macht sich auch schon bezahlt. Andrea, eine Deutsche aus Köln, spricht mich an. Wir gehen gemeinsam zum Pilgerbüro. Ich erzähle, dass ich, falls ich ein Hotelzimmer finde, heute hier bleibe. Sie dagegen will heute noch 8 km weiter. Aus zeitlichen Gründen, kann sie leider nicht den ganzen Camino pilgern. Im Pilgerbüro bekommen wir unsere Pilgerpässe und den ersten Stempel. Meine Monsterpapierrolle löst Verwunderung aus. Aber ich bekomme einen besonderen Stempel. Im Büro steht eine große Waage, damit man seinen Rucksack wiegen kann. Der von Andrea wiegt etwas über 7 kg. Ich lasse meinen auch wiegen und bekomme einen Schreck! 13,5 kg! Alles zusammen, inklusive Essen und Getränke. Ich hatte schon so viel aussortiert. Ob ich das noch mal lerne? Aber ich finde ihn nicht so schwer! Ich bitte Andrea, mit zur Kirche zu kommen, um eine Kerze für den Weg aufzustellen. In der Kirche stelle ich dieses Jahr 4 Kerzen auf. Eine Kerze mehr als früher. Während meiner letzten Tour begegnete ich einem Hund, der meiner Lea sehr ähnelte. Er führte mich zurück auf den Weg als ich falsch gegangen bin. Seitdem stelle ich immer eine 4. Kerze auf. Eben eine Kerze für alle Helfer auf dem Weg und im Leben. Danke, dass ihr da seid! Ich wünsche Andrea einen guten Weg und lasse sie in der Kirche alleine zurück. Vor der Kirche schaue ich mich um, kein Hotel auf den ersten Blick zu sehen. Mich spricht ein Pärchen auf Deutsch an. Sie kommen aus der Schweiz, sie sind mit einem Wohnmobil unterwegs. Sie erzählen, dass sie letztes Jahr den Camino gelaufen sind und jetzt den Weg noch einmal abfahren, um sich die Orte genauer anzusehen, die sie toll fanden. Klasse Idee! Okay, ich laufe nun zum 3. Mal, ich werde bestimmt wieder das eine oder andere sehen, das ich noch nicht kenne. In vielen Städten gibt es viel mehr zu sehen als über den Camino möglich ist zu erfassen. Ich werde auf einen Kaffee eingeladen, aber ich überlege noch, ob ich bleibe oder auch loslaufen sollte. Sie sagen mir, dass in der Straße gegenüber einige Hotel sind. Ich gehe ins erste Hotel das ich sehe. Bingo! Ich habe gleich auf Anhieb ein Hotelzimmer bekommen. Ich muss zwar noch bis 14:00 Uhr warten bevor ich in das Zimmer kann, aber mein Rucksack kann schon hier bleiben. Als ich wieder raus gehe, sehe ich das Paar in einem Café sitzen. Ich nehme ihre Einladung an. Sie sind echt cool drauf. Ich erzähle von mir und meinen Caminos, dass ich eine eigene Seite im Netz habe. Nachdem ich ich ihnen die Seite gezeigt habe, sagten sie mir, dass sie vor ihrer Tour im letzten Jahr unter anderem auch meine Seite gelesen haben und es sie bestärkt hätte, den Weg zu gehen! Wow! Ich schreibe also nicht umsonst! Gegen 13:00 Uhr brechen die beiden auf, sie wollen heute noch weiter. Das Wetter spielt auch wieder mit und ich genieße die Sonne. Vor der Kirche spielt ein Straßenmusiker, nach und nach kommen immer mehr Pilger hier an. Mein Hotel ist klasse. Es ist für Menschen mit Behinderungen geeignet, wirklich alles ist für blinde Menschen und Rollstuhlfahrer ausgelegt. So was habe ich noch nie gesehen. Hier bekommt der Begriff „barrierefrei“ echt eine neue Bedeutung!
Noch immer stelle ich mir die Frage, warum ich eigentlich wieder den Camino gehe. Zu Hause habe ich gesagt, weil ich hier glücklich bin. Okay, das bin ich auch, aber irgendwie hat der Camino mich gerufen. Nur fit fühle ich mich grade nicht. Die Zeit des Nachdenken beginnt und die der Fragen. Warum mache ich das bloß? Irgendwie, weil mich der Camino gerufen hat und es sich richtig anfühlt, dass ich ich hier bin. Im Leben bekommt man immer das, was man braucht, wenn man sich darauf einlässt. Ich weiß zwar gerade nicht, was ich brauche, aber vielleicht werde ich ja dieses Mal hier gebraucht. Wir Pilger sind ja auch ein Teil des Caminos!
Schon seltsam, nicht in der Herberge zu schlafen, wo morgens um 5:00 Uhr der Trubel losgeht.
Pilger sind schon etwas seltsames. Wir laufen früh morgens los und die meisten Spanier drehen sich im Bett noch mal um. Ich verlasse die Pension um 8:00 Uhr. Heute liegen 17 gefürchtete km vor mir. Nach 5 km kommt eine Kurve und dann geht es nur noch grade aus. Nur Felder und kein Schatten. Pilger sind auch kaum auf dem Weg zu sehen. Gegen 11:00 Uhr habe ich mein Ziel erreicht und ich bekomme im Hotel ein Zimmer. Mit einem Bier setzte ich mich vor das Hotel in die Sonne und es tauchen die beiden Pilger aus Pakistan auf. Sie sind heute auch hier im Hotel. Heute mache ich einen ruhigen in der Sonne.
Heute lege ich den Schongang ein. Ich laufe die meiste Zeit neben dem Weg am Straßenrand. Die beiden aus Pakistan habe ich auch ständig überholt. Immer, wenn ich in einer Bar nach einem Stempel frage, ziehen die beiden wieder an mir vorbei. Kurz vor Sahagun befindet sich eine kleine Kirche und eine Brücke mit Statuen. Es die Mitte des Weges von der spanischen Grenze nach Santiago. Mit ein paar anderen Pilger geht es in den Ort. Mein erster Weg führt mich in die Kirche San Triso, um wieder Kerzen aufzustellen. Nach meinem Erlebnis von 2011 werde ich immer herkommen, um Kerzen aufzustellen. Der Camino ist schon ein besonderer Weg. In der Stadt ist Wochenmarkt, das ist nicht so wie bei uns. Hier ist Ausnahmezustand angesagt. Es sind bestimmt über 500 Stände, die sich kreuz und quer durch die Stadt ziehen. Es ist kaum ein Durchkommen. Es ist schwer, sich zu orientieren. Ich erkenne kaum etwas wieder. Nach einigem Suchen finde ich das Hotel vom letzten Mal. Leider ist es voll. Durch Fragen finde ich doch noch ein Hotel, das ein Zimmer frei hat. Gegen späten Nachmittag versammelt sich eine Hochzeitsgesellschaft im großen Hotelsaal. Alle sind mittelalterlich gekleidet. Die Musik ist klasse, nur etwas laut. Abends an der Hotelbar werde ich kurzerhand eingeladen mitzufeiern. Das wird eine kurze Nacht und morgen ein langer Tag! Essen und Trinken ohne Ende.
Ich starte gegen 7:00 Uhr und nehme wieder hauptsächlich die Straße. Immer mal wieder überholt ich ein paar Pilger, bleibe aber die meiste Zeit alleine. Gegen 11:00 Uhr habe ich mein Tagesziel schon erreicht. Kurz vor dem Ort treffe ich Anette wieder und sie erzählt mir wie glücklich sie war, das ich sie letztens nicht alleine gelassen habe. Sie will heute auch hier bleiben und ich versuche sie in ein Hotel einzuladen, das sie aber ablehnt. Manche stehen eben auf Albergen. Wir gehen ein Stück weiter und ich zeige ihr wo hier was ist. Na ja groß ist das Dorf ja nicht, nur drei Straßen. In einer Bar treffe ich zwei aus Australien, wir hatten uns schon öfters mal kurz gesehen. Peter ist über 60 und ist mit seiner Mutter auf dem Weg. Er hat ihr die Reise geschenkt und weil sie die nicht alleine machen wollte, musste er mit. Pieter der Holländer kommt auch noch dazu. Cool die kennen sich auch schon. Eine große Gruppe Pilger kommen die Straße runter. Sie tragen alle das gleiche gelbe T-Shirt. Sie kommen aus Italien und sie laufen den Weg für ein krankes Mädchen Selina und sie machen kleine Videos von Pilgern die sie Grüßen. Coole idee. Ich plane noch einen Stopp bis Leon zu machen und dann einen Tag Pause einzulegen.
Sommer, Sonne und Keine Wolken weit und breit. Was will man mehr? Der Weg ist leicht zu laufen und fit bin ich nun auch. Heute nur 20 km und kaum Pilger auf dem Weg. In jedem Reiseführer steht das man bloß nicht jetzt laufen soll, weil es viel zu voll ist. Fragt sie nur wo? Mansilla de las Mulas liegt 20 Km vor Leon und hat einen Mittelalterlichen Stadtkern. In den kleinen Gassen kann mal vie entdecken und entlang der alten Stadtmauer sind tolle Grünanlagen. Die Hotels sind nicht so toll. Die vielen kleinen Bars in den Nebenstraßen sind um so besser. Vor einem Supermarkt ein paar bekannte Pilger gesehen. Es ist schon seltsam wie schnell die Zeit vergeht. Dieses mal finde ich den Weg viel leichter. Morgen geht es nach Leon und morgen ist hier auch ein Feiertag.
Heute ist ein Feiertag. Still und leise geht es um 7:00 Uhr los. Es ist noch fast dunkel. Pilger sind kaum zu sehen. Langsam kommen auch wieder die ersten Berge. Das leid der Pilger, immer Berg auf und ab. In Villarente Ist eine Bar mit Bäckerei auf und vor der Tür stehen 6 Streifenwagen. Ich gehe rein und hole mir einen Stempel. Die Polizisten an der Bar sind begeistert von meiner Stempelrolle. Ich habe schon über 140 Stempel und die Rolle ist nun halb voll. Ich werde von den netten Polizisten zum Frühstück eingeladen und ich muss von meiner Tour erzählen. Kurz vor Leon geht es über das blaue Wunder. Eine Fußgängerbrücke für Pilger die über die Autobahn geht. Gleich am Anfang von Leon muss man über den Fluss und eigentlich steht hier vor der Brücke immer das Rote Kreuz und verteilt Karten und Infomaterial an die Pilger. Heute sind sie aber nicht da. Wird wohl am Feiertag liegen. Gleich hinter Brücke treffe ich auf Annette. Hätte nicht gedacht das ich sie noch mal treffe. Pieter ist schon in Astorga, hat er mir geschrieben. Annette will in die Alberge der Mönche. Bis kurz davor begleite ich sie und ich gehe dann alleine weiter in die Stadt. Im Hotel Paris bekomme ich ein Zimmer für 2 Tage. Es ist das gleiche Zimmer, das ich 2015 auch schon hatte. Ich darf auch hier wieder ein Paket im Hotel lassen das ich dann auf meiner Rückreise wieder abholen kann. Es ist echt seltsam wie ruhig hier in Leon heute alles ist. Kaum Autos auf den Straßen. Nur im Bereich der Fußgängerzone ist was los. Von jetzt an wird es wohl voller auf dem Weg. Viele starteten erst von hier. Am Abend genieße ich die Sauna im Hotel. Nun habe ich die Hälfte meines Weges geschafft, denn in Santiago ist noch nicht Schluss für mich!
Heute mal richtig ausgeschlafen. Ich bin erst um 12:00 Uhr aufgestanden. Von einem Cafe aus, beobachte wie immer mehr Pilger in die Stadt kommen. Ich bin mal gespannt was morgen auf dem Weg los ist. Wenn ich so weiter mache, werde ich wohl keine 3 Monate brauchen.
Heute geht es viel zu früh los. Es ist mal grade erst wieder 7:00 Uhr, aber da ich heute viel vorhabe und das Wetter sehr warm ist, gehe ich auf nun mal sicher. Der Rucksack ist wieder deutlich leichter geworden. Es hat sich gelohnt ihn auszumisten. Heute ist es auch nicht mehr so einsam auf dem Weg. Ich überhole recht viele Pilger und alles neue Gesichter. Nach rund 22 Km bin ich in Villadangos del Paramo und in dem Hotel mit Bar und Alberge lerne ich Maro aus Thüringen kennen. Richtig fit ist er nicht und er erzählt das sein Kumpel schon wieder auf dem Weg nach Hause ist. Er will zwar auch noch weiter, aber er lässt sich viel Zeit. Mir wird es langsam zu spät und ich mache mich alleine weiter auf den Weg. Nach rund 33 km habe ich es gegen 14:00 Uhr für heute geschafft. Ich bin in Hospital de Orbigo angekommen und auch hier bekomme ich das gleiche Zimmer wie beim letzten mal. Im Schatten sind es rund 35 Grad geworden.
Kurz nach 7:00 Uhr geht es los. Auf dem Weg sind kaum Pilger zu sehen. Irgendwie tut mein linker Fuß beim laufen weh. Das war dann wohl gestern doch ein bisschen zu viel. Bevor man richtig in Astorga rein kommt, ist eine große lange Fabrik. Hie werden die leckeren Kuchen hergestellt, die es in ganz Spanien zu kaufen gibt. Einzeln Verpackt gibt es sie in fast jeden Lebensmittelgeschäft zum Kilo Preis. Durch eine offene Tür grüße ich ein paar Arbeiter die mich kurzer Hand einladen rein zu kommen. Ich erzähle das ich selber Konditor bin und schon bekomme ich eine kleine Führung durch die Produktion. Gegen 11:00 Uhr bin ich dann schon in Astorga und die Sonne brennt jetzt auch schon. Im Hotel Gaudi, gegenüber der Kathedrale bekomme ich das letzte Zimmer. Ganz erstaunt stellt der Rezeptionist fest das ich vor 2 Jahren auch schon hier war. Ich kann es eben nicht lassen den Camino zu gehen. Ich erfahre das heute ein großes Motorradtreffen ist und deswegen sei der Ort heute zu gut wie ausgebucht. Am Abend kommen ab 21:00 Uhr über 900 coole Maschinen und mit viel live Musik bricht eine riesige Party aus. Zwischen den vielen Motorräder höre ich Deutsch und es stellt sich raus das auch Harly Fahrer aus Deutschland dabei sind. Ich bekomme von ihnen ein buntes Bändchen und darf nun kostenlos Essen und Trinken.
27 km warten auf mich. Ich will bis kurz vor dem Cruz de Ferro kommen. Früh um kurz nach 7:00 Uhr geht es los. Es sind kaum Pilger zu sehen. Kurz vor Rabanal del Camino gibt es eine neue Alberge mit Bar, wo ich schon um 11:00 Uhr bin. Von hier sind es noch ca. 6 km Berg auf. Mitten auf einem Waldweg steht ein Spanischer Ritter mit einem Greifvogel auf dem Arm. Er setzt ihn mir auf den Arm. Klasse Sache, der ist viel leichter als man denkt. Kurz vor 12:00 Uhr habe ich das Hotel in Foncebdon erreicht und bekomme auch ein Zimmer. Noch ist im Ort kaum was los. In meinem Hotel ist das Resturan heute geschlossen, da sie eine Gesellschaft haben. Schade das Essen war letztes mal richtig lecker hier. In einer Bar esse ich eiin total leckerin Hähnchen Burger. Also eins muss man den lassen, kochen können die hier. Am Abend lerne ich auf der Hotel Terase zwei Deutsche kennen, die wohnen auch hier im Hotel weil sie in den Albergen kein Bett mehr bekommen haben. Es ist hier ein richtiger Pilgerort, bestimmt 400 Pilger übernachten hier.
Schon um kurz nach 7:00 Uhr geht es hoch zum Cruz de Ferro. Leider ist hier grade recht viel los, so das man die Ruhe die ich gerne hätte nicht bekomme. Weiter geht es auf einem wundervollen Weg mit toller Aussicht bis zum letzten Templer. Ich habe für ihn eine große Deutschlandfahne dabei. 2015 hatte ich gesehen das er nur eine Kleine Deutschlandfahne hat. Er freut sich über mein Geschenk. Noch ein kleiner Aufstieg und dann geht es nur noch Berg ab. Mein Ziel ist das kleine Bergdorf Acebeo. Ich bin schon um 10:00 Uhr hier. Mir gefällt die Stimmung grade nicht und so früh schon nach einem Zimmer zu fragen ist auch doof. Also gehe ich weiter nach Ponferada. Es sind zwar noch 16 km, aber es ist ja noch früh. Ein Teil der doofen Schotterpiste Berg ab lassen ich aus und gehe auf der Straße weiter. Die Sonne lässt mich nicht im Stich und sie brennt ordentlich. Kurz nach 14:00 Uhr habe ich es aber dann doch geschafft und bin in Ponferrada. Das Hotel ist leider ausgebucht und ich muss mir ein anderes suchen. Die Straßen sind fast leer und die meisten Geschäfte haben heute geschlossen. Ich finde ein schönes ruhiges Hotel. Die Sonne tut ihren Rest. Es soll rund 38 Grad sein. Bei einem spanischen Döner stelle ich fest, das ich hier viel mache das ich zu Hause nie machen würde. Zum Beispiel einen Döner zu essen.
Die letzten beiden Tage waren recht hart. Heute werde ich wieder etwas kürzer treten. Kurz nach 7:00 Uhr geht es los. In Ponferrada hat sich der Weg geändert. Heute geht der Weg quer durch einige Parkanlagen und nicht mehr so viel an den Straßen entlang. Es sind auch wieder einige Pilger auf dem Weg zu sehen. Zwei Ungarninen Kennengelernt von den eine auch Deutsch kann. In Villafranca war vor 2 Jahren ein großes Rock Festival. Heute allerdings ist hier nichts los. Im Tourismusbüro frage ich nach der Hotelliste von O`Cebreiro. Letztes mal hatten die hier eine und sie reservierten mir da auch ein Zimmer. Die Mitarbeiterin heute dagegen hat leider keine Liste. Meine liegt zu Hause. Sie sucht im Internet nach einer Pension und sie ruft auch für mich da an. In den Bars und Cafe`s sind keine Pilger die ich kenne. Echt schade, aber durch die Pause in Leon sind alle wohl weg. Der Ort ist richtig schön, so ohne Festival.
Aufstehen fällt mir schwer, das Bett ist so klasse hier. 7:20 Uhr geht es aber los. Entlang der alten Bundesstraße geht es erst mal auf den „Hape Weg“. Den nennt man so, weil er das Stück als Autohölle beschrieben hatte. Nach seiner Reise 2001 wurde die Straße um einen Fußweg erweitert und eine Betonmauer wurde zwischen Weg und Straße errichtet. Aber seid 2008 ist da die Autobahn fertig und nun fährt kaum noch ein Auto auf der Straße. Die Autobahn trägt übrigens auch den Namen „Camino de Santiago“. Ich mache in fast jeder Bar einen Stopp um Stempel zu bekommen. Vor einer Bar habe ich den Marco aus Thüringen wieder getroffen. Gegen 11:00 Uhr bin ich auch schon in Vega angekommen. Die neue Pension und das Hotel sind ausgebucht, aber in der Pension Fernandes, in der Ortsmitte bekomme ich ein Zimmer für 18 Euro. Ich bin der erste Gast heute hier. Am Nachmittag lege ich mich auf einer Wiese am Fluss in die Sonne. Gedanken vertieft stelle ich fest das ich viel zu schnell unterwegs bin. Ich habe schon über 600 km hinter mir und bin grade mal einen Monat unterwegs. Ich wollte doch eigentlich drei Monate bleiben. Heut zu Tage ist das Pilgern echt leicht. Vor einigen Hundert Jahren muss das echt hart gewesen sein. Alleine die vielen Tiere und das Problem des Essen zu beschaffen muss der Wahnsinn gewesen sein. So viele Städte und Dörfer wie heute auf dem Weg gab es bestimmt nicht. Und auch keine Busse, die einem im Notfall durchs Land fahren. Heute sind wir nur ein paar Wochen auf der Reise, aber damals waren es oft über ein Jahr. Man musste nicht nur hin laufen, sonder ja auch wieder nach Hause. Heute haben wir es echt gut. Vor allem mit den guten Schuhen und Rucksäcken.
Heute sind es nur 12 Km, aber dafür nur Berg auf. Um 7:40 Uhr geht es los. Ich glaube ich war heute Nacht alleine. Im Frühstücksraum ist kein Mensch und er ist dunkel, dabei ist Frühstück mit im Preis. Egal, ich mache mich auf den Weg. Bis zum ersten Ort bin ich ganz alleine. Erst hier tauchen die ersten Pilger auf. In La Fabe ist für die meisten wohl Frühstück angesagt. Es sind bestimmt mehr Pilger als Einwohner hier. Um 10:30 Uhr habe ich den Aufstieg schon geschafft und ich bin in der selben Pension vom letzten mal. Wlan und Fernseher gibt es leider nicht. Nach und nach wird der kleine Pilgerort immer voller. Hier kann man Fahrräder leihen damit man mal eine oder zwei Etappen nicht laufen muss. Nichts für mich, ich finde der Weg ist viel zu schön um durch zu rasen.
Manche Sachen ändern sich nie. Heute morgen ist wie letztes mal dicker Nebel. Ich gehe gleich an der Straße lang und lasse den Camino aus. Bis Alto de Polo war ich auch alleine. Hier kreuzt der Camino meinen Weg. Auch Marco treffe ich hier wieder. Die nette Oma mit den Pfannkuchen gesehen. Sie hatte schon ihre Opfer gefunden und ich kann unbehelligt vorbei ziehen. Eigentlich ist es ja nett von ihr, aber wer nicht nein sagt, wird genötigt 2 Euro oder mehr zu geben.Der Weg ist herrlich, tolle Landschaft und so. Spanische Pilger hört man von Weiten. Die quatschen ohne Ende und in einer Lautstärke, da kann man denke das eine ganze Busladung kommt und dann sind die zu dritt oder zu viert. In Triacastela hat sich viel verändert, noch mehr Hotels, Pensionen und Bars. Ich bekomme in der Pension, in der ich schon zwei mal war das gleiche Zimmer wie die letzten male. Neben der Kirche ist ein kleiner Friedhof. Der ist richtig toll gelegen. Wenn es sich einrichten lassen würde, dann möchte ich hier mal liegen. Hinter meiner Pension ist ein wunderschöner Garten mit kleiner Wiese. Die Sonne ruft und ich lasse es mir im Garten gut gehen. Wenn ich so weiter mache bin bald in Santiago.
Von hier gibt es zwei Wege. Man sollte nicht anderen hinter her laufen, denn der Weg war mal falsch. Nach rund 500 Meter aber umgedreht .Und dann den etwas längeren Weg über Samos eingeschlagen. Auf dem Weg ist eine kleine Gruppe Pilger. Sie kommen aus Spanien, aber ein Paar von ihnen hat eine Zeit in Deutschland gelebt. Die sind schon Zwischen 60 und 75. In Samos mache ich einen Abstecher zum Kloster. Das kann man besichtigen. Weiter gehe ich wieder alleine. Kurz vor Sarria ist eine Gruppe Deutscher Mädels. Die habe ich auch schon mal irgendwo gesehen. In Sarria führt der Weg an dem 4 Sterne Hotel „Alfonso“ vorbei. Ich hatte im Internet gelesen das es sehr günstig ist. Eigentlich macht es einen zu teuren Eindruck, aber fragen kann man ja. Es ist wirklich sehr günstig und ich miete mich hier ein. OK 4 Sterne waren das wohl mal. Das Zimmer ist schön groß, aber es ist sehr in die Zeit gekommen. Ab hier wird es richtig voll auf dem Weg, denn es sind jetzt nur noch 108 km bis Santiago. Sehr viele Pilger starten von hier damit sie die Urkunde bekommen. Sarria ist auch die Letzte größere Stadt vor Santiago. Alles was jetzt kommt ist viel kleiner. Am dem Fluss, der durch die Stadt geht sind einige tolle Bars, wo man auch richtig lecker essen kann. Ich muss echt etwas langsamer machen.
Einige Italiener haben um 5:00 Uhr das ganze Hotel geweckt. Um 7.30 Uhr gehe los. Am gleich am Anfang überhole ich einige Pilger. Die Italiener sind noch lauter als die Spanier. Schlimm, wie kann man nur so viel Quatschen? Auch treffe ich die 6 Spanier von gestern. Ich gehe aber nur ein kurzes Stück mit ihnen. An einer Abbiegung gehe ich grade aus weiter, weil ich mit Kühnen spiele. Ich bekomme nicht mit, das der Weg rechts ab geht. Ich wunderte mich nur das auf ein mal keine Pilger mehr zu sehen sind. Kurz vor As Rozas treffe drei deutsche Mädels. Zwei von ihnen hatte ich vor Castrojeriz kennengelernt. Das ich die nach 250 km mal wieder sehe ist echt Zufall. Vor Portomarin ziehen dunkle Wolken auf, aber es bleibt trocken. Ich gebe etwas Gas um im trocknen anzukommen. Letztes mal hatte ich in einer Seitenstraße ein Hotel gesehen, ich war aber sonst immer in einer Pension. Das Hotel ist sogar günstiger und besser als die Pension. 10 Minuten nach dem ich in das Hotel eingescheckt habe fängt es an zu regnen. Für rund eine Stunde gießt es wie aus Eimern. Am späten Nachmittag treffe ich die drei Mädels wieder. Sie hatten nicht so viel Glück und sind voll in den Regen gekommen.
Nur noch wenige Tage bis nach Santiago. 7:45 Uhr geht es los. Nach gut einer Stunde treffe ich die 6 Spanier und gehe ein kleines Stück mit ihnen, aber die sind mir viel zu langsam. Später treffe ich auch die drei deutschen Mädels. Die sagen das sie jeden Tag um 6:00 starten. Na ja im dunkeln laufen ist nicht meins. Alleine geht es weiter nach Palas de Rei. Die kleine Stadt hat sich sehr auf die Pilger eingestellt. Die Geschäfte haben auch heute Sonntag bis 15:00 Uhr auf. In dem tollen Hotel, in dem ich 2011 schon war, bekomme ich ein Zimmer. Die Gelegenheit eine Waschmaschine zu nutzten und mal alles richtig durchgewaschen nutzte ich aus. Gegen 15:00 Uhr fängt es wieder an zu regnen. Ich verkrümel mich heute mal richtig früh ins Bett.
Noch 65 km und eigentlich noch 3 Etappen bis Santiago, aber ich mache einen Zwischenstopp in Melide. Ich gehe erst gegen 9:00 Uhr los, da es vorhin noch ein Gewitter gab. Es sind auch nur rund 14 km. Im Hotel lerne ich noch ein Pärchen aus Deutschland kennen und gehe ein Stück mit ihnen. Auf dem Weg sind lauter Pilger in Regensachen. Na ja ein bisschen warten bis es aufhört und dann macht das Laufen auch mehr Spaß. Nach gut der halben Strecke kommt die Sonne wieder durch und sie fängt gleich gut an zu brennen. In Melide suche ich in den Straßen das Hotel. Es ist etwas versteckt und irgendwie sehen die kleinen Straßen fast alle gleich aus. Ich finde es aber dann doch. Ich finde auch einen tollen alten Friseurladen und ich lasse mal wieder meine Haare schneiden. Hier ist man mit nur 7 Euro dabei. In Melide ist auch das Resturan in dem, der Pulgur auf der Straße gekocht wird. Es ist zwar nicht mein Ding, aber hier mag ich den irgendwie.
Heute wieder nur eine kleine Etappe. Wieder erst um 9:00 Uhr los und das bei leichtem Nieselregen. Nach einem kurzen Stück geht es durch einen Wald. Hier muss man einen Bach überqueren, dazu liegen große Felsen auf den man laufen muss. Bei dem Wetter keine leichte Sache für Augenkranke. Ein andere Pilger sieht das ich ein Problem damit habe, da ich die Steine auf allen Vieren angehe. Er kommt zurück und nimmt mir den Rucksack ab und ich komme viel leichter rüber. So ist das bei den Pilgern, sie helfen sich immer. Kurz vor Arzua kommt endlich die Sonne raus. In Arzua hat sich auch einiges getan. Es gibt jetzt ein Hotel das sogar echt günstig ist. Gleich daneben ist ein Tourismusbüro, wo ich erst mal nachfrage ob es auf den letzten 20 km noch Hotels oder so gibt. In meinen Erinnerungen kommt da nichts auf dem Stück. Das Pilger Paar gestern Morgen, erzählten das sie bis 10 km vor Santiago laufen, damit sie dann früh nach Santiago kommen. Um 12:00 Uhr ist der Pilger Gottesdienst und da muss man vorher sein Rucksack loswerden. Die Haben eine Hotelliste von den Hotels und Pensionen. Ich bitte sie das sie für mich bei einem Hotel anruft und mir ein Zimmer reserviert. Super nun habe ich morgen zwar 29 km vor mir, aber dafür brauche ich übermorgen nicht so früh los. Am Nachmittag ist es wieder richtig schön und ich treffe mich mit einer Freundin aus Deutschland, die hier in der Nähe Urlaub macht. Heute ist ihr letzter Tag in Spanien. Zum ersten mal bin ich hier an einem Tag, wo alle Geschäfte auf haben, sonst war es ein Feiertag oder ein Sonntag.
Das kleine Hotel war richtig klasse. Es ist 7:30 Uhr als ich los will. Es ist noch dunkel draußen. Hinter dem Ort kommt erst mal ein Waldstück und hier ist es Pechschwarz. Ohne richtiges Licht wird das nichts. Ich habe eine Taschenlampe mit 10 000 Lumen und damit lässt sich der Weg gut sehen. OK es könnte noch heller sein, aber ich bin nicht alleine. Ein Pilger aus Belgien wird mein Wegbegleiter. Hinter dem Wald wird es endlich hell. Pilger sieht man recht viele. Ab O Pedrouzo sind kaum noch Pilger zu sehen. Die meisten werden wohl in O Pedrouzo bleiben. Wäre ich ja auch sonst. Kurz vor Labacolla fängt es wieder an zu Nieseln. Aber bis zur Pension schaffe ich es noch recht trocken. Hier gibt es sogar 5 Hotels und ich habe bestimmt das schlechteste erwischt. Die Matratze ist echt nichts für mich.
Die Idee hier im Ort zu bleiben war richtig klasse. Gegen 8:00 Uhr gehe ich alleine los. Nach ca. 20 Minuten hole ich die anderen beiden Pilger, die auch in der Pension waren. Bis Monte de Gozo bin ich sonst komplett alleine auf dem Weg. In Monte de Gozo ist schon etwas mehr los, Ich glaube das die meisten Pilger heute noch weit hinter mir sind. Immerhin hatte ich die Hälfte der Tagesetappe gestern schon mit gemacht. Von hier aus gibt es einen neuen Weg nach Santiago. Toll ist er nicht. Es geht immer an der Straße lang. Klasse, es ist grade erst 10:00 Uhr als ich in der Altstadt von Santiago ankomme. Heute will ich mal in ein anderes Hotel, das ich letztes mal gesehen habe. Ich finde es schnell wieder und auch die Frau am Empfang, ist die selbe wie vor 2 Jahren. Sie spricht auch etwas Deutsch. Ich bekomme ein Zimmer unter dem Dach. Ich kann auch hier ein Paket im Hotel lassen und es auf meinem Rückweg wieder abholen. Aber erst mal geht es schon um 11:00 Uhr in die Kathedrale. Vor dem Eingang ist Schlange stehen angesagt. Es wird wird eine Taschenkontrolle gemacht. In der Kathedrale habe ich Glück. Die sechs Spanier vom Weg sind auch heute hier angekommen. Auch der Weilrauchkessel wird geschwungen. Nach dem Gottesdienst gehe ich zum deutschen Pilgertreffen, wo heute sich nur 2 Pilger anfinden. Ich bekomme aber von den Pilgerbetreuer einen Stempel für meine Rolle. Gegen 15:00 Uhr gehe ich zum Einkaufzentrum um Einzukaufen und zum Essen. Ich besorge mir auch ein Karton, damit ich meinen Rucksack mal wieder aus misten kann. Ich weiß gar nicht warum der immer schwerer wird. So viel habe ich zwischen durch doch nicht eingekauft.
Freitag 1.9.17 – Pausentag in Santiago
Morgens um 7:30 Uhr gehe ich schon zum Pilgerbüro, das zwar erst um 8:00 Uhr aufmacht. Ich will mir meine Urkunde abholen. Gestern standen die Pilger hier über 3 Stunden an. Ich bin der erste der seine Urkunde heute bekommt. Danach geht es erst mal zu Frühstücken. Gegen 11:00 Uhr gehe ich wieder in die Kathedrale. Ich finde die Nonne klasse, sie übt jeden Tag vor dem Gottesdienst mit den Pilgern das Singen. Am Nachmittag mache ich einen Bummel durch die Stadt.
Es geht weiter. Es ist 8:00 Uhr und es wird grade hell. Ich lerne eine Deutsche kennen und wir gehen ein Stück zusammen. Wir suchen verzweifelt eine Bar, aber es dauert bis hier was kommt. An der Bar trennen sich dann unsere Wege. Ich treffe Marco aus Thüringen wieder, das ich den noch mal treffe hätte ich nun nicht gedacht. Nach 20 km komme ich nach Negreira. Im Hotel ist leider kein Zimmer frei und auch in den Pensionen finde ich nichts. Heute ist hier ein Festival und die Stadt ist voll. Ich gehe weiter, laut meiner Info kommt in 9 km eine Alberge, die auch Zimmer vermietet. Nach 29 km bin ich froh, das ich hier ein Zimmer bekomme. Ich fühle mich im Mitten vom Nichts. Es gibt weit und breit kein Geschäft. Das Essen für 10 Euro ist eine echte Abzocke. Es gibt eine Suppe und als Hauptgang Tortilla.
Nach einem kurzen Stück gibt es zwei Wege. Ich treffe eine Deutsche die letzte Nacht gezeltet hat. Sie erzählt das sie sich vor paar Tagen in eine Alberge Bett Wanzen eingefangen hat. Ich gebe ihr den Tipp, das sie in die nächste Apotheke gehen soll, weil es da ein Mittel gibt. Die Ausschilderung zu dem Hotel in dem ich letztes mal war habe ich nicht gesehen, so das ich bis Olveiroa gehe. Hier ist eine große Alberge, die auch eine Pension haben. Ich bekomme noch rechtzeitig ein Zimmer, den es fängt an zu regnen. In der Bar gibt es auch gutes leckeres Essen. Nach und nach kommen immer mehr Pilger hier an. In meinem Zimmer gibt es keinen Fernseher und auch kein Wlan. Ich verpulvere mein Datenvolumen, es läuft eh morgen ab!
Das Wetter mag mich nicht. Es nieselt leicht. Nach ca. 3 km trennen sich die Wege. Der eine geht nach links Richtung Cee und Finesterre und grade aus weiter geht es nach Muxia. Alle Pilger die ich sehe biegen links ab. Nur ich gehe grade aus weiter. Vor 2 Jahren bin ich auch den anderen Weg gegangen. Das Kurze Stück schaffe ich recht schnell. Ich habe auch keine Lust mehr weiter zu laufen. Am Anfang des Ortes ist eine Große Alberge noch im Bau. Im Ort selber gibt es nicht viel. Ich finde aber ein kleines Hotel das auch eine gute Küche hat.
Die Sonne kommt endlich wieder raus, aber es ist sehr windig. Die sind die letzten 20 km vor Muxia. Der Weg ist klasse. Kaum ein Pilger zu sehen. Nach rund 10 km taucht die erste Bucht auf und man sieht und hört immer mal wieder das Wasser. Es ist ein tolles Gefühl nach fast 900 km Wanderung durch die Berge und Täler Spaniens, wenn man an den Atlantik kommt. Leider bedeutet es auch das man es bald geschafft hat und sich der Weg dem Ende nähert. An einer Bucht verlaufe ich mich und ich laufe eine Sackgasse nach der anderen bis ich endlich wieder den richtigen Weg finde. In Muxia gehe ich ins Touristenbüro wegen einem Hotel. Es gibt hier aber nur Pensionen. Ich finde eine, wo ich ein Zimmer mit Meerblick bekomme. Ich wollte Ursprünglich hier eine Woche bleiben, aber das Wetter ist nicht so klasse. Morgen ist regen angesagt und dann sollen zwei schöne Tage kommen bevor es wieder schlechter wird. Ich plane morgen hier zu bleiben und dann weiter zu gehen. Im Ort werden überall Beleuchtungen angebracht weil am Wochenende hier ein Festival ist. Rund um die Kirche am Atlantik ist jetzt schon jeden Abend die Hölle los.
Im Bett liegen und aus das Meer schauen. Langsam geht die Sonne auf. Wie geil ist das denn? Gegen Mittag stehe ich dann doch mal auf. Draußen hat der Wind noch zugenommen und sich an den Strand zu legen ist gar nicht möglich. Schade denn der Strand ist eigentlich sehr schön. Gegen Abend fängt es dann auch noch an zu regnen. Und ich wollte hier eine Woche Strandurlaub machen. OK dann beim nächsten mal vielleicht! Ich komme wieder, ohne Frage.
Jetzt sind es noch 32 km bis zum Ende der Welt, Finesterre. Den Atlantik in Sicht verlasse ich Muxia. Wie soll es anders sein, es geht mal wieder Berg auf. Nach kurzer Zeit überhole ich zwei andere Pilger. Ab und zu tauchen ein paar Buchten auf und die meiste Zeit höre ich die Wellen rauschen. Es ist ein ganz anderes Fieling hier zu laufen. Ständig kommen mir Pilger entgegen, das ist auch mal was ganz anderes. Gegen 11:30 Uhr bin ich in dem Ort Lires und ich finde hier ein Hotel mit Alberge. Ich habe Glück und ich bekomme ein Zimmer und das Essen ist auch sehr lecker. Einen Laden gibt es hier im Ort aber nicht. Später finde ich hier noch einen Zeltplatz die auch Holzhütten vermieten. Schade ich habe ja schon mein Zimmer. Das Wetter spielt heute auch wieder mit und ich lege mich am Nachmittag an den kleinen Strand.
Das letzte Stück! Die Sonne strahlt und es gibt wieder zwei Wege. Ich weiß aber nicht ob ich den kürzeren oder den längeren Weg gewählt habe. So Eindeutig ist das leider nicht beschildert. Aber da mir viele, sehr viele Pilger entgegen kommen habe ich wohl den schöneren Weg genommen. Nach gut 2 Stunden bin ich in San Salvador, das ist ein keines Dorf mit einer Bar. Ein richtiger Familienbetrieb. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob hier mehr Kinder oder Hunde rumlaufen. Die sind grade am Essen und da ich wohl der einzige Pilger bin der sich durch das Tor traut, wohl wegen den vielen Hunden, werde ich zum mitessen eingeladen. Voll die netten Menschen. Schade das mein Spanisch so Lückenhaft ist und ich nur wenig verstehe. In Finesterre bekomme ich in dem Hotel, in dem ich schon war, ein Zimmer. Und wie soll es anders sein? Auch in diesem Jahr habe ich es geschafft auf einem Feiertag hier zu sein. Es ist das „Festas Patronais e do Carmen“ das feiern die hier gleich 3 Tage. Die Geschäfte haben natürlich zu. In einem Resturan, drei Häuser neben meinem Hotel bekomme ich leckeres Essen und in einer xl Version. Ich glaube die haben gemerkt das ich noch nichts gegessen habe. Am Nachmittag mache ich mich auf die Suche nach Ester, mit ihr habe ich vor zwei Jahren geflirtet. Leider ist die Alberge in der sie gearbeitet hat zu und es scheint sie auch keiner zu kennen. In der Nacht steigt hier voll die Party. Auf drei Bühnen wird bis 4:00Uhr morgens Musik gemacht.
Draußen regnet es etwas. Wie soll es auch anders sein. So war es vor 2 Jahren auch. Manche Sachen sind wohl immer gleich. Aber die Geschäfte sind bis Mittags auf. Ich besorge mir schon mal die Fahrkarte für den Bus nach Santiago. Ich kann leider von hier mein Bus nach Hause nicht buchen und an das Telefon in Deutschland geht bei Eurolines auch keiner. Gegen 12:00 Uhr ist der Gottesdienst in der großen Halle am Hafen und dann bringen sie die Carmen, eine fast 2 Meter große Holzfigur auf ein Boot und fahren auf das Meer hinaus. Mit Regenjacke und kurzer Hose sammle ich Barfuß Muscheln am Strand. Cool ich bin ganz alleine hier und ich finde echt schöne Muscheln. Zu Hause werde ich sie mit Gips ausgießen und mit einem Magneten versehen, damit ich sie als Rahmen für meine Magnettafel nehmen kann. Gegen 17:00 Uhr gehe ich wieder wie gestern in das Lokal zum Essen. Auch heute bekomme ich eine xl Portion für 6,90 Euro. Abends ist wieder Party angesagt bis in die Nacht.
Die Sonne scheint und ich mache mich auf den Weg zu Leuchtturm, damit ich meinen letzten Stempel bekomme. Meine Stempelrolle ist nun fast voll und mit über 260 Stempel auf 2 x 0,5 Meter ein echter Hinkucker. Der Leuchtturm ist leider geschlossen. Im Resturan davor, gibt es aber den Stempel vom Leuchtturm am Ende der Welt. Hier und jetzt ist mein Camino 2017 nun auch zu Ende. Schade, ich würde gerne noch ein Stück machen, aber schwimmen ist nicht meins und Amerika ist auch zu weit. Ich bin mir Sicher, das ich diesen Camino für meine Flügel gemacht habe. Ich bin mir auch Bewusst geworden das ich in meinem Leben wieder was ändern muss und das ich für meinen nächsten Camino einen neuen Weg brauche. Vielleicht sollte ich mal neues ausprobieren. Für nächstes Jahr (2018) ist erst mal der Rhein Stieg dran und dann in 2 Jahren will ich den Camino de Norte laufen.
Mein letzter Tag bevor es wieder Richtung Heimat geht. Die Sonne zeigt sich von der schönsten Seite. Mittags lerne ich ein Nettes Paar aus Deutschland in dem Resturan kennen. Nach dem sie sehen, wie geil mein Essen ist bestellen sie sich auch was zu essen. Ich erzähle ihnen von meinen Caminos und sie sind begeistert. Die Partys sind heute leider zu ende und das normale Leben geht hier weiter. Ich bummle durch die Geschäfte und weiß gar nicht was ich so kaufen soll. Eigentlich habe ich ja alles. Mir laufen auch Peter aus Australien mit seiner Mutter über den Weg. Das ist eine echte Überraschung die hier zu sehen. Heute geht es früh ins Bett. Morgen will ich mit den ersten Bus zurück nach Santiago.
Ich nehme den ersten Bus um 8:00 Uhr nach Santiago. Der Bus ist voll mit Pilgern. Um 10:00 Uhr ist der Bus schon in Santiago und ich gehe zu meinem Hotel. Pflichtbewusst geht es um 11:00 Uhr in die Kathedrale und danach zum Busunternehmen. Ich kann meine Rückfahrten buchen. In einem China Bazar kaufe ich eine Große Tasche und was ich da sonst noch so tolles finde. Ich lasse mir meinen Karton im Hotel geben und fange an die Tasche zu packen. Abends genieße ich das Treiben in der Altstadt.
Das Bett ist klasse und das Aufstehen fällt echt schwer. Heute ist Einkaufen angesagt. Shoppingcenter und der große China Bazar sind vor mir nicht sicher. Hier gibt es aber Sachen die man bei uns nicht findet oder auch keiner verkaufen würde! Am Abend in der Altstadt entdecke ich ein Lokal wo es frische Taschenkrebse gibt und die sind hier echt bezahlbar. Ich muss sagen das die echt lecker sind.
Donnerstag 14.9.17 – Pause in Santiago
Um 8:00 Uhr gehe ich zum deutschen Gottesdienst in die Kathedrale. Eigentlich bin ich ja nicht so ein Kirchengänger, aber wenn man schon mal hier ist dann nehme ich das mit. Es gehört ja wohl auch dazu. Danach gehe ich zu den Markthallen. Hier kaufe ich Esskastanien, die ich in Deutschland einpflanzen will. Ich entdecke Marmelade aus Pimentos, die ist richtig lecker. Ich kaufe einige Gläser als Mitbringsel. Danach geht es zum Shoppen. An einem Buchstand entdecke ich das Buch von Hape auf Spanisch und erfahre das es im letzten Jahr hier ein Bestseller war. Kein Wunder das dieses Jahr so viele spanische Pilger auf dem Weg sind. Gegen Abend treffe ich das deutsche Paar von vorgestern bei einem Straßenkonzert wieder. Im Hotel bestelle ich mir für morgen früh ein Taxi. So schnell ist alles vorbei!
Um 7:00 Uhr steht das Taxi vor der Tür und um 8:00 Uhr fährt der Bus. Der Bus fährt einen riesigen Umweg über Logo und Ponferrada und Astorga nach Leon. Er braucht gute 6 Stunden für den Weg. Zwischendurch fährt er immer mal wieder am Camino lang. Es sind viele Pilger zu sehen. Der Weg ist jetzt viel voller, als zu meiner Zeit. Ich könnte glatt wieder los. In Leon ist mein Hotel in der Stadt leider ausgebucht und die Pension die ich im Internet gebucht habe ist der letzte Mist. Eine echte Bruchbude. Aber ich finde auch nichts anderes. In Leon ist grade eine Ärztetagung und alles ist ausgebucht. Aus dem anderen Hotel hole ich mein Paket mit Sachen ab, das ich auf dem Hinweg hier gelassen hatte. In der City sind sehr viele Pilger, mehr als auf meinem Hinweg.
Es geht heute bei schönstem Wetter zu einem Einkaufzentrum am Stadtrand von Leon. Von meiner Pension aus muss ich 40 Minuten laufen. Hier kaufe ich mir erst mal eine lange Jeans Hose für die Busfahrt nach Hause. Leider ist das Center nicht so toll. Zurück nehme ich einen anderen Weg und finde viele schöne kleine Geschäfte. Langsam aber sicher wird die Tasche voll. In der City sind jetzt viel mehr Pilger zu sehen. Ich war wohl doch zu der richtigen Zeit unterwegs.
Heute geht es mit dem Bus nach Burgos. Der Bus fährt um 11:00 Uhr von Leon und fährt ohne Stopp durch bis Burgos. Gegen 13:00 Uhr ist mein Bus da. Ich laufe zu meinem Hotel. Doofe Idee mit meinem Gepäck. Ich habe schon einiges eingekauft und die Tasche ist echt schwer geworden. Im Hotel bekomme ich das gleiche Zimmer wie beim letzten Besuch auf dem Hinweg. Ich hole auch mein Paket von der Rezeption ab, das ich auf dem Hinweg hier deponiert hatte. In der City vor der Kathedrale lerne ich eine Deutsche kennen, die morgen von hier ihren Camino startet. Ehrlich, ich könnte auch wieder los und noch mal laufen. Ich vermisse den Camino jetzt schon.
Das Frühstück kann man auch auslassen. So toll ist das hier nicht. Ich erfahre von einem anderen Einkaufzentrum, das ich noch nicht kenne. Ich brauche gut 30 Minuten bis dahin. OK die hier in Burgos sind nicht sehr groß. So ca. 25 Geschäfte. Viel kann ich eh nicht mehr einkaufen. Meine Tasche und der Rucksack sind schon recht voll. Aber ich liebe es hier in Spanien durch die Geschäfte zu bummeln. Ich werde es in Deutschland vermissen. Am Nachmittag lege ich mich in einem Park in die Sonne. Ich genieße die letzten Stunden in Spanien. Soll ich echt erst in 2 Jahren wieder kommen?
Um 11:00 Uhr muss ich mein Hotelzimmer räumen, aber ich kann mein Gepäck bis Abends hier lassen. Den Tag verbringe ich damit das ich erst zu dem einen und dann zu dem anderen Einkaufzentrum laufe und ich wandere auch noch zur Burg hoch. Gegen 20:00 Uhr holt mich ein Taxi im Hotel ab. Mein Gepäck ist echt schwer geworden. Es sind bestimmt über 40 Kilo. Ich habe das Gefühl, das ich halb Spanien aufgekauft habe. Wir haben ja auch nichts in Deutschland! Um 21:00 Uhr kommt der Bus und der ist voll. In San Sebastian treffen sich einige Busse und einige müssen hier umsteigen. Ich habe mal richtig Glück, denn der Platz neben mir bleibt frei. In der Nacht machen wir nur wenig Pause. Kurz nach Köln werden wir auf zwei Busse aufgeteilt und mit einem halbvollen Bus geht es weiter. Von Stau zu Stau und es wird immer später. Eigentlich sollte der Bus um 22:00 Uhr in Hannover sein, aber wir kommen erst 0:45 Uhr an. Mit einem Taxi geht es nach Hause. Nun war ich wie 2015 genau 63 Tage unterwegs. Vielleicht lasse ich mir beim nächsten großen Camino mehr Zeit! So schnell wollte ich ja auch eigentlich dieses mal nicht wieder nach Hause kommen.
Ich habe meinen ersten Termin für das neue Tattoo. Ich bekomme nun endlich meine Flügel. OK jetzt erst mal nur einen und den zweiten gibt es im Dezember und bei zwei weiteren Terminen werden sie dann Anfang nächstes Jahr auch bunt gemacht. Jeder Termin dauert ca. 6 Stunden, aber ich freue mich darauf. Es hat sich sonst auch viel getan. Ich plane schon das ich im nächsten Jahr doch wieder nach Spanien fahre. Im Juni will ich erst mal den Rhein Stieg laufen und im August will ich von Burgos bis Ponferrada laufen. Ganz ohne Camino geht wohl nicht mehr! Beim Schreiben über den Camino im diesen Jahr wird mir bewusst, wie gut wir es heute haben. Wir können einfach mal los. Früher vor ein paar hundert Jahren sah das alles ganz anders aus. Aber damals wie heute ist auch einiges gleich. Der Camino verbindet und er verändert die Menschen. Ich werde auf jeden Fall wieder einen laufen.